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ZusammenfassungDie Kommunistische Internationale orientierte sich in den 1920er Jahren theoretisch und praktisch an der Analyse des Imperialismus, die 1916 Wladimir I. Lenin in Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus vorgenommen hatte. Dabei existierte mit Rosa Luxemburgs 1912 vorgelegter Studie Die Akkumulation des Kapitals. Ein Beitrag zur ökonomischen Erklärung des Imperialismus ein alternativer Erklärungsansatz für die imperialistischen Tendenzen kapitalistischer Staaten. Dieser wurde allerdings kaum rezipiert. Auf der Grundlage von Lenins Analyse suchte die Komintern das Bündnis mit allen nationalen Befreiungsbewegungen, auch wenn diese nicht kommunistisch oder wie im Fall der arabischen Nationalbewegung im britischen Mandatsgebiet Palästina antikommunistisch waren. Luxemburg hingegen hatte schon vor dem Ersten Weltkrieg vor den Gefahren der "'nationalen' Befreiung" gewarnt und auch die Kommunistische Partei Russlands (Bolschewiki) deutlich für deren Politik des "Selbstbestimmungsrechts der Nationen" kritisiert.

Der Beitrag untersucht die Verwendungsweisen antisemitischer Topoi in der Kommunistischen Partei Deutschlands anhand von Beiträgen aus der KPD-Tageszeitung Rote Fahne, ausgehend von dem Verräterbild des "Judas" bis hin zu der Rede vom "Judenkapital" bzw. "jüdischen Kapital". Entgegen dem bisherigen Forschungsstand versteht der Autor die in der Roten Fahne benutzten judenfeindlichen Stereotype und Denkmuster nicht nur als taktische Reaktion auf den Erfolg nationalistischer und völkischer Strömungen in Krisenzeiten wie 1923 oder 1930 bis 1933, sondern auch als Ausdruck einer nationalen antikapitalistischen Ideologie, die "das Kapital" personifiziert und rassifiziert. Nur so lässt sich erklären, dass die KPD in der Weimarer Republik durchgehend antisemitische Bilder benutzte. Ihrer antikapitalistischen Ideologie entsprechend galt es, die "deutschen Arbeiter" oder auch das deutsche Volk vor dem "internationalen Schacher" zu schützen. So war dieser personifizierende Antikapitalismus verknüpft mit einem spezifischen Nationalismus, der im Widerspruch zum internationalistischen Anspruch der kommunistischen Bewegung stand. Sie reproduzierte die verschwörungsmythologischen Denkformen des modernen Antisemitismus. (ICH2)

Die Beiträge des Bandes analysieren aus der Perspektive unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen künstlerisch-mediale Auseinandersetzungen mit dem Antisemitismus vor 1950. Im Zentrum steht die Frage, auf welche Weise jeweils Antisemitismus thematisiert, dargestellt und kritisiert wird. Allen Aufsätzen gemeinsam ist eine Orientierung am gegenwärtigen Stand transdisziplinärer Antisemitismusforschung. Die Analysen beziehen sich ebenso auf teilweise vergessene wie auch auf kanonisierte »Texte«, was im Sinne des erweiterten Textbegriffs Filme, Zeichnungen, Karikaturen, Comics etc. einschließt. Insgesamt wird so ein mehrsprachiges Korpus erfasst, das sich über einen Zeitraum erstreckt, der etwa mit Gotthold Ephraim Lessings Thematisierung antijüdischer Vorstellungen in seinem Drama »Die Juden« (1749) beginnt und bis zu Laura Z. Hobsons Roman »Gentleman's Agreement« (1947) sowie dessen Verfilmung aus demselben Jahr reicht

150 years before Sartre and the "Dialectics of the Enlightenment," academically sophisticated journals had already begun their attempts to record and explain modern anti-Semitism. For the first time, this volume reconstructs many of these explanatory approaches and uncovers important previously forgotten texts. They reveal a diverse literature that constitutes a pre-history of contemporary research on anti-Semitism

Die Verfasser setzen sich mit der Forderung nach einer geschlechterreflektierten pädagogischen Arbeit in Gedenkstätten auseinander und stellen grundsätzliche Überlegungen an, wie Geschlecht in der Erinnerung an den Nationalsozialismus insbesondere in der Bildungsarbeit thematisiert werden kann. Nach Ansicht der Verfasser sollte dabei die Beschäftigung mit hegemonialen Männlichkeiten im Vordergrund stehen, um diese ihrer Unsichtbarkeit zu entreißen und sie zu hinterfragen. Als grundsätzliche Hürde für eine Auseinandersetzung mit Männlichkeiten in Gedenkstätten benennen sie zum einen eine unbewusste, intergenerationell vermittelte Abwehr gegen die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nationalsozialisten, insbesondere seitens mehrheitsdeutscher Jugendlichen als deren Nachkommen. Zum anderen sind Jungen mit den bestehenden Kontinuitäten des nationalsozialistischen Idealbilds hegemonialer Männlichkeit persönlich konfrontiert, was bei ihnen eine zusätzliche geschlechtsspezifische Abwehr auslösen kann. (ICE2).

Die Verfasser setzen sich mit der Forderung nach einer geschlechterreflektierten pädagogischen Arbeit in Gedenkstätten auseinander und stellen grundsätzliche Überlegungen an, wie Geschlecht in der Erinnerung an den Nationalsozialismus insbesondere in der Bildungsarbeit thematisiert werden kann. Nach Ansicht der Verfasser sollte dabei die Beschäftigung mit hegemonialen Männlichkeiten im Vordergrund stehen, um diese ihrer Unsichtbarkeit zu entreißen und sie zu hinterfragen. Als grundsätzliche Hürde für eine Auseinandersetzung mit Männlichkeiten in Gedenkstätten benennen sie zum einen eine unbewusste, intergenerationell vermittelte Abwehr gegen die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nationalsozialisten, insbesondere seitens mehrheitsdeutscher Jugendlichen als deren Nachkommen. Zum anderen sind Jungen mit den bestehenden Kontinuitäten des nationalsozialistischen Idealbilds hegemonialer Männlichkeit persönlich konfrontiert, was bei ihnen eine zusätzliche geschlechtsspezifische Abwehr auslösen kann. (ICE2)

"Antisemitismus ist in Deutschland ein beständiges Problem. Von der Öffentlichkeit verpönt, bestehen Ressentiments gegen Juden etwa in verkürzter Kapitalismuskritik oder in der radikalen Ablehnung des Staates Israel. Mit der zunehmenden Einwanderung nach Deutschland verschärft sich diese Konstellation: In der migrationsfeindlichen Abwehr gegen fremd gemachte Andere wird der Antisemitismus derer, die sich zu einer national definierten Mehrheitsgesellschaft zählen, oft den angeblich Fremden zugeschrieben. Der Band fragt, wie Bildungsarbeit auf diese Entwicklung reagieren kann." (Verlagsinformation)